Es nicht soweit kommen lassen

Die medbo schulte über Hundert Oberpfälzer Lehrerinnen und Lehrer zum Thema Suizidprävention bei Kindern und Jugendlichen.

Suizid ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache junger Menschen unter 18 Jahre (Quelle: dgkjp e.V.). Aktuelle Studien zeigen, dass rund 37 Prozent der Kinder und Jugendlichen schon mindestens einmal über Suizid nachgedacht haben (Donath et al. 2019).

Umso wichtiger ist es, Menschen, die eng mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, für dieses Thema zu sensibilisieren und für ein rechtzeitiges und richtiges Eingreifen fit zu machen. Prof. Dr. Romuald Brunner, Ärztlicher Direktor der medbo Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik & Psychotherapie (KJPP) in Regensburg, organisierte mit seinem Team jetzt erstmals Schulungen für 104 Oberpfälzer Lehrerinnen und Lehrer: Hinschauen, Erkennen, Helfen.

Basiswissen Suizidprävention

Die mehrfach angebotene, etwa einstündige Online-Schulung vermittelte dem Lehrpersonal niederschwellig und unkompliziert die Warnzeichen einer psychischen, insbesondere einer suizidalen Krise bei Kindern und Jugendlichen. Im Fokus standen Strategien in der Gesprächsführung mit den betroffenen Schülerinnen und Schülern, der Umgang mit den Eltern und die Frage, wie man Kinder und Jugendliche dazu motiviert, sich Hilfe zu suchen und Hilfsangebote anzunehmen.

„Die große Nachfrage an unserer Schulung zeigt, wie groß der Informationsbedarf beim Lehrpersonal ist. Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen und der Umgang damit ist ein wichtiges Thema, für das wir gerade in diesen schwierigen Zeiten alle sensibel sein sollten“, betont Prof. Brunner.

Ein starkes Netzwerk

Durchgeführt wurden die kostenfreien Seminare von Prof. Dr. Romuald Brunner und Dr. Stephanie Kandsperger, Leitende Oberärztin der KJPP. Die Teilnehmenden erhielten im Anschluss eine Teilnahmebescheinigung und ausführliche Unterlagen.

Die Idee zu den Schulungen stammte dabei aus dem Netzwerk der diesjährigen Regensburger Aktionswochen Seelische Gesundheit, die gerade im Oktober stattgefunden haben (www.seelischegesundheit-regensburg.de). Tippgeber zum konkreten Thema „Suizidalität bei Kindern und Jugendlichen“ war insbesondere Klaus Nuissl, EX/IN-Genesungsbegleiter, der sich seit Jahren im Betroffenenverein „irren ist menschlich“ e.V. engagiert. Neben der medbo und „irren ist menschlich“ haben nicht zuletzt auch die Regensburger Erziehungsberatungsstelle, kopfhoch.de und das Landratsamt Regensburg zum Gelingen der Schulungen beigetragen.

Bild: Prof. Dr. med. Romuald Brunner, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik & Psychotherapie der medbo Regensburg (KJPP) und KJPP-Lehrstuhlinhaber an der Universität Regensburg (Quelle: medbo/Matthias Eckel)