Über Tausend Jahre

Regensburg ist der älteste Standort der medbo. Die alten Mauern von "Karthaus" - wie die Regensburgerinnen und Regensburger das Krankenhaus lange nannten - haben viel gesehen.

Um 997 nach Christus wurde an der Stelle des historischen Teils des heutigen Bezirksklinikums Regensburg das ürsprüngliche Benediktinerkloster Prüll gegründet. Später wurde es den Kartäuser-Mönchen übergeben und war die einzige Kartause Bayerns.

Die Geschichte der Krankenpflege beginnt hier, soweit wir wissen, ebenfalls vor über 1.000 Jahren. Prüll fungierte früh als Hospiz, das Reisende und Pilger, vor allem ärmere, die die Regensburger lieber nicht in der Reichsstadt haben wollten, beherbergte und diese Menschen bei Krankheiten auch pflegte.

Die moderne Geschichte der Nervenheilkunde am Standort Regensburg beginnt hingegen 1852 mit der Gründung der "Kreisirrenanstalt" unter der Regentschaft König Maximilians II. in Bayern. Nach Kloster Irsee war das Kloster Karthaus-Prüll in Regensburg das zweite säkularisierte Gebäude, das für diesen neuen Zweck verwendet wurde: Die Vorläufer der bayerischen Bezirke erwarben dazu die Liegenschaften.

So beginnt die Historie insbesondere der medbo: der Medizinischen Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz. Und sie wird fortgeschrieben - täglich, nicht nur in Regensburg, sondern in der ganzen Oberpfalz.

In vier Etappen

Der medbo Historiker Bruno Feldmann hat die Geschichtstafeln zur 150-Jahr-Feier des Bezirksklinikums Regensburg im Jahr 2002 erstmals zusammengestellt.

997: Das Benediktinerkloster Prüll

997 nach Christus
Gründung des Benediktiner-Mönchsklosters Prüll

Nach St. Emmeram war Prüll das zweite Benediktiner-Kloster im Raum Regensburg.

Als Gründer gelten Bischof Gebhard I. (994-1023) und sein Bruder Rapoto. Sie errichteten um das Jahr 1000 (angeblich 997) ihre Stiftung auf einem von St. Emmeram eingetauschten Grundstück. Durch die Reform des heiligen Wolfgang hatte das Bistum 975 das alte Domkloster St. Emmeram verloren. Prüll sollte den Verlust ausgleichen. Die Kaiser Heinrich II. und Konrad II. vermehrten den Besitz der Neugründung. So blühte Prüll schon in den ersten Jahrzehnten seines Bestehens. 

Die Lage des Klosters an der wichtigen Straße nach Augsburg in angemessenem Abstand zur Stadt Regensburg war wohl bedacht. Denn eine Hauptaufgabe der jungen Gründung war der Betrieb eines Hospizes. Es sollte die zahlreichen armen Fremden "abfangen" und so deren unkontrollierten Zustrom in die Stadt abmildern. Wohl von Anfang an war Prüll deshalb auch ein Doppelkloster, dessen Nonnen das Hospiz betreuten. 

Prüll blieb bis in das 15. Jahrhundert ein bischöfliches Eigenkloster. Es erfuhr deshalb eine intensive Zuwendung durch die bischöfliche Ministerialität. Aber es lag nicht im Schutz der Regensburger Stadtmauern. Daher führten die vor Regensburg ausgetragenen Streitigkeiten Kaiser Heinrichs IV. mit seinem Sohn Heinrich V. zu einer völligen Zerstörung der Abtei im Jahr 1105.  

Unter Bischof Hartwig I. (1105-1126) begann sogleich der Wiederaufbau. Dabei wurde auch die romanische Klosterkirche mit dem neuen Patrozinium St. Vitus errichtet. Dies manifestierte sich auch in der Architektur des Kirchenbaus, einer der ersten Hallenkirchen im Gebiet um Regensburg. Die dreischiffige Westempore mit einem eigenen Altar und dem der Gottesmutter Maria gewidmeten Bildprogramm ist durch den Frauenkonvent des Doppelklosters hinlänglich zu erklären.

Im ausgehenden Mittelalter mehrten sich die wirtschaftlichen und disziplinären Probleme der Abtei. Ein Zeichen des Niedergangs war die Auflösung des Frauenklosters um 1450.

Der kunstsinnige und baufreudige Abt Christoph Welser (reg. 1454-1482) versuchte, seinem Kloster eine prachtvolle Gestalt zu verleihen, doch brachte er es damit auch in große finanzielle Not. 1482 wurde Abt Christoph als völlig unfähig abgesetzt.

Bereits 1483 verfügte Papst Sixtus IV. auf Ersuchen des bayerischen Herzogs Albrecht IV. die Aufhebung des Benediktinerklosters und die Einsetzung von Kartäusern.  

1484: Das Kartäuser-Kloster Prüll

1484 
Der Kartäuserorden aus Nürnberg übernimmt das Kloster. Es ist die erste und bleibt die einzige Ordensniederlassung im Herzogtum Bayern.

Die Kartäuser begannen sofort mit dem Umbau des Klosters gemäß ihrer Ordensregel. An Kirche und Kreuzgang entstanden ab 1483 die charakteristischen Gartenhäuschen der Priestermönche, von denen einige an der Nordseite der Kirche bis heute existieren.

1498 begann der Bau des spätgotischen und 1513 geweihten Klerikerchors. Das durch einen Lettner abgeteilte Langhaus hieß "Bruderchor" und diente den Laienmönchen. 

1487
Alle Rechte und Freiheiten des ehemaligen Benediktinerklosters werden an den Kartäuserkonvent übertragen. 1488 wurde die junge Kartause vom Generalkapitel des Ordens vollberechtigt aufgenommen. Doch wollte der Benediktinerorden nicht ohne Weiteres auf Prüll verzichten. So führte er bis zum Jahr 1514 vergeblich einen Prozess vor der "Rota", dem päpstlichen Gericht in Rom. 

um 1600
Besondere Bedeutung genoss die Kartause Prüll im frühen 17. Jahrhundert. Herzog Wilhelm V. von Bayern hatte 1598 seinem Sohn Maximilian die Staatsgeschäfte überlassen. Wilhelm, genannt "der Fromme", zog sich mit fortschreitendem Alter immer mehr in ein religiös-kontemplatives Leben zurück. Gerne besuchte er das auf bayerischem Territorium gelegene Prüll zu Meditationen und Bußübungen. 1623 soll Wilhelm V. sogar beschlossen haben, in Prüll seinen Lebensabend zu verbringen.  

Prüll wurde wegen seiner "guten Luft" und einer Heilquelle, deren Wasser die Kartäuser auch verkauften (Anmerkung der Redaktion: es handelt sich um den Vitusbach), gerne von Personen hohen Standes bis hinauf zum Kaiser besucht, wenn diese zu Reichstagen nach Regensburg kamen. (Anmerkung der Redaktion: Im Kloster wurde - wie bei den Kartäusern oft der Fall - Bier gebraut, das im Hospizbetrieb, aber in späteren Jahrhunderten auch im Rahmen einer Tafernwirtschaft an Ausflugsgäste ausgeschenkt wurde). Der alte Herzog Wilhelm konnte somit hoffen, seine Bußübungen mit persönlichen Kontakten zu verbinden und auf die Politik in der Reichsstadt Regensburg Einfluss zu nehmen.  

Unter dem Prior Georg Faselius (1601-1616) wurde mit herzoglicher Förderung mit der Neuausstattung der Kirche begonnen, die zunächst aufwändig stuckiert wurde. Wilhelm V. wollte Prüll zu seiner Memorialkirche machen, in der er zwar nicht beigesetzt werden, aber sich der immerwährenden Gebetsfürsprache der Kartäuser versichern wollte. Den Einfluss der Münchner Hofkunst zeigt deutlich der 1605 von Wilhelm V. gestiftete Hochaltar des Hofbildhauers Hans Krumpper, eine vereinfachte Wiederholung des Hochaltars von St. Michael in München. 

1766
Die Kartause Prüll wird Abtei.

1803               
Säkularisation
Prüll lag seit Gründung explizit nicht im Territorium der Reichstadt Regensburg, sondern im Kurfürstentum Bayern. Deshalb vollzog man hier die Säkularisation unverzüglich im März 1803. Sofort nach der Auflösung des Konvents begannen die Versteigerungen der Liegenschaften und des Inventars an Privatleute. Rund die Hälfte der Kartause fiel in der Folge der Spitzhacke zum Opfer.

1809               
Trivia: Es wird gerne kolportiert, dass Napoleon Bonaparte im Kloster übernachtet hätte, da er sich bei einer Schlacht bei Regensburg im Österreichisch-Französischen Krieg verletzt hatte: Bei Irlerstein hatte er einen Streifschuss abbekommen. Wahrscheinlicher ist, dass er einfach nur an Karthaus-Prüll vorbeigeritten ist ... 

1852: Die Kreisirrenanstalt Karthaus-Prüll

1835               
Ministerieller Erlass vom 15. Mai zur Errichtung von drei Heilanstalten (Erlangen, Indersdorf, Würzburg) und vier Pflegeanstalten (Irsee, Regensburg, Bayreuth-St. Georgen, Frankenthal). Der Landrat Oberpfalz (heute Bezirkstag der Oberpfalz) erwirbt das Kloster Prüll.

1837               
17. November: Die Zuständigkeit für das Fürsorgewesen geht offiziell an die Kreise (heute Bezirke).

bis 1848          
Trivia: Wie schon erwähnt, wurde seit Jahrhunderten im Kloster Bier gebraut und auch ausgeschenkt. Trotz Säkularisation: Die Tafernwirtschaft mit Weißbierausschank in der ehemaligen Kartause St. Vitus hielt sich länger ...

1848-1850       
Im ehemaligen Kloster entsteht eine Armenbeschäftigungsanstalt.

1850               
Beschluss des Oberpfälzischen Landrats zur Errichtung einer Pflegeanstalt in Karthaus-Prüll.

1851               
Prof. Karl-August von Solbrig, Direktor der Anstalt Erlangen, wird auf Grund seiner Erfahrungen in Erlangen und Irsee im Februar als Gutachter zur Planung der neuen Anstalt berufen.

1852   
Eröffnung der „Königlichen Kreisirrenanstalt Karthaus-Prüll“ am 1. Januar in Regensburg als kombinierte Heil- und Pflegeanstalt.

Erster "dirigierender Oberarzt": Dr. med. Johann Michael Kiderle.

Er schrieb: „Die Kranken, die in ihrer Heimat jahrelang an der Kette lagen und wegen ihrer Gefährlichkeit weit und breit gefürchtet waren, gehen in unserer Anstalt ohne Zwangsmittel herum und sind oft die besten Arbeiter. ... Eine kleine Lesebibliothek, ... allwöchentlich eine Unterrichtsstunde in Lesen und Schreiben, Übungen in Gesang und Musik, Violinen, Flöte, Bass und Horn, heitere Abende, Vergnügungen mit Tanz, besonders an Kirchweihen und den Namensfesten der Majestäten, gemeinschaftliche Spaziergänge auf schöne Punkte der Umgebung mit Erfrischungen in einem Wirtshause bilden den Frohgenuss der Erheiterung und Abwechslung.“

bis 1916          
Trotz der baulichen Unzulänglichkeiten der ehemaligen Kartause entstand durch Erweiterungs-, Um- und Neubauten eine auf dem Pavillonsystem beruhende Anstalt. Von Anfang an sollten die Patienten durch Arbeitstherapie Selbstbestätigung erfahren. Es gab eigene Handwerkseinrichtungen und einen Bauernhof mit Viehhaltung auf dem Gelände - also „rentirliche Betriebe“, die zur Selbstversorgung beitrugen. Diese Einrichtungen gehörten zu den ersten Behandlungsmethoden.

1905-1906       
Der Schriftsteller Alfred Döblin wird als Assistenzarzt in Karthaus-Prüll eingestellt. Er bleibt nur knapp ein Jahr.

Er schreibt: „Ich sitze hier unter lauter absolut Verrückten. Wahnsinnig interessante Fälle zum Teil. Habe wenig zu tun. Eigentlich, sehr netter Direktor; bin bis heute noch nicht aus den Anstaltsmauern gekommen seit fast einer Woche. Ich habe 150 Weiber in meiner Hut; die Anstalt hat 650 Patienten. Ein Bechstein-Flügel steht zu meiner Verfügung; meine Kollegen musizieren lieblich trivial Zither und Geige, reichlich alles vorhanden, Ochsen, Hühner und Idioten. ‘Sonst’ geht’s mir gut. Muss jetzt gerade zur Visite, zum Füttern der Raubtiere.

1916|1917
Der Hungerwinter 1916|17 während des Ersten Weltkriegs war der traurige Höhepunkt eines schleichenden Niedergangs, der sich seit den 90er-Jahren des 19. Jahrhunderts einstellte.

1917-1933       
Große beispielhafte Reformphase unter dem herausragenden Direktor Dr. Karl Eisen.
Umstellung auf kaufmännische Wirtschaftsführung, Zupachtung des benachbarten Fürstlichen Guts, damit verbunden eine Intensivierung der Arbeitstherapie nach dem Muster der „erweiterten aktiven Therapie“ nach Hermann Simon; Umwandlung der alten „Tobabteilungen“ in damals moderne Wachsäle und der „Tobzellen“ in wohnliche Einzelzimmer.
Daneben unter anderem Gründung einer Theatergruppe mit Patientenbeteiligung, der Anstaltszeitschrift „Karthäuser Blätter“ (bestand bis 1936) und von Unterhaltungsangeboten für die Patienten in Form von Lichtbildvorträgen, Kinovorführungen, Konzerten (Domspatzen) und Besuchen des Stadttheaters, ermöglicht durch ein Freikarten-Kontingent für die psychisch Kranken.

1923               
Eisen führt in Karthaus als zweiter bayerischer Anstalt nach Erlangen die „offene Fürsorge“, also die ambulante Nachsorge ein.

1933-1945
Nationalsozialismus

Dunkelstes und grausamstes Kapitel der Geschichte des Bezirksklinikums. Kürzung von Finanzmitteln, Zerschlagung der blühenden Reformpsychiatrie.

1933               
Mit dem „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ Einführung der Zwangssterilisation. Mehr als 600 Patienten aus Karthaus waren von dieser Maßnahme betroffen.

1939-1945       
Aufgrund einer von Hitler auf privatem Briefpapier ausgestellten „Ermächtigung“ wurde im Oktober 1939 beschlossen, im Deutschen Reich etwa 70.000 stationär untergebrachte psychisch Kranke zu töten. In Berlin wurde eine zentrale Geheimbehörde mit dem Decknamen Aktion T4 eingerichtet, die diese Massentötungen systematisch organisierte.

Unter Vorspiegelung falscher Tatsachen verschickte man „Meldebögen“ an alle Anstalten, aufgrund derer ein kleiner Kreis eingeweihter „Gutachter“ über Leben und Tod der einzelnen Patienten entschied. Die zur Tötung bestimmten Patienten wurden mit zentral organisierten Sammeltransporten vorgeblich aus kriegsbedingten Gründen in andere Anstalten verlegt, in Wirklichkeit aber in sechs darauf spezialisierten Tötungsanstalten umgebracht.

Obwohl auch in Regensburg bald durchsickerte, was wirklich geschah, wurden in der Zeit vom 4. November 1940 bis 5. August 1941 insgesamt 641 Patientinnen und Patienten in fünf Transporten nach Hartheim bei Linz deportiert und dort ermordet: das war mehr als ein Drittel der in diesem Zeitraum in Karthaus behandelten Menschen.

Hitler ließ die Aktion T4 im August 1941 abbrechen, nachdem der prominente Bischof Graf von Galen in Münster die Krankentötungen angeprangert und bei der Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Mordes erstattet hatte.

Durch die immer weitere Verschlechterung der Lebensbedingungen und durch systematische Mangelernährung wurde der Krieg gegen die psychisch Kranken dann jedoch dezentral fortgesetzt, wobei in Karthaus die Sterblichkeit bis 1945 auf mehr als das Sechsfache des normalen Niveaus anstieg; auf diese Weise wurden in Regensburg weitere 950 bis 1.000 Patienten qualvoll zu Tode gebracht.
Insgesamt sind also mindestens 1.600 Patienten von Karthaus dem Nationalsozialismus zum Opfer gefallen.

1945-1965       
Nach den unsäglichen Vorgängen der Nazizeit gab es zunächst keinen wirklichen Neuanfang und keine Reform der Psychiatrie. Auch Karthaus-Prüll verharrt lange in desolatem Zustand.

Moderne: Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz

1965-1984       
Reformphase durch den ärztlichen Direktor Dr. Sebastian Maier und seinen Stellvertreter Dr. Max Watzinger mit Unterstützung durch den damaligen Bezirkstagspräsidenten Johann Pösl: Einführung einer breiten Palette diagnostischer und therapeutischer Verfahren unter Berücksichtigung der organischen Aspekte und der psychosozialen Bedingungsfaktoren psychischer Störungen.

Gründung spezialisierter Stationen und Integration neuer Berufsgruppen: Psycholog:innen (1966), Krankengymnast:innen (1970), Musiktherapeut:in (1974), Maltherapeut:in (1979), Arbeits- und Beschäftigungstherapeut:innen und andere.

Errichtung der gemischtgeschlechtlichen Soziotherapie-Abteilung.

1973               
Errichtung einer Neurologischen und Neuroradiologischen Abteilung (erster Chefarzt: Dr. Wulf Schmidt-Vanderheyden).

1976               
Anschaffung eines Computertomographie-Geräts: Karthaus ist das erste „Nervenkrankenhaus“ in ganz Deutschland, das über dieses revolutionär neue Diagnoseverfahren verfügt.

1981               
Errichtung einer Suchtabteilung.

1982               
Errichtung zweier gerontopsychiatrischer Aufnahmestationen und eines Sonderbereichs Kinder mit Sonderschule.

Errichtung besonders gesicherter Stationen zur Behandlung von forensisch-psychiatrischen Patienten.

1984               
Intensivierung der Modernisierung des Klinikums unter dem Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Helmfried Klein mit Annäherung an die Universität Regensburg (UR).

1985               
Errichtung der Zentralen Aufnahme als Schnittpunkt zwischen Draußen und Drinnen.

1986               
Errichtung der Psychiatrischen Institutsambulanz und einer Station für Alkohol-Entwöhnung (Reha).

1988               
Errichtung des Schlafmedizinischen Zentrums (Leiter: Prof. Dr. Jürgen Zulley).

1990               
Eigene Station für Drogenabhängige.

1993               
Errichtung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie KJP (Chefarzt: Dr. Martin Linder).

1994               
Errichtung der psychiatrischen Tagesklinik.

Das Krankenhaus „Bezirksklinikum Regensburg“ wird vom Regiebetrieb in einen Eigenbetrieb umgewandelt.

1995               
Errichtung der Klinik für Neurologische Rehabilitation (Chefarzt: Dr. Gerhard Weber).

1996               
Kooperation mit der Universität Regensburg
Errichtung der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie & Psychotherapie der Universität Regensburg (Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr. Helmfried Klein) sowie der Klinik und Poliklinik für Neurologie der UR (Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr. Ulrich Bogdahn) am Bezirksklinikum Regensburg.

1997               
Einrichtung eines Zentrums für Klinische Pharmakologie: Prof. Dr. Dr. Ekkehard Haen.

2000               
Ab dem 1. Oktober ist das Bezirksklinikum Regensburg Teil des Eigenbetriebes „Krankenhäuser und Heime des Bezirks Oberpfalz“ unter der Gesamtleitung des Geschäftsführers Kurt Häupl.

Einrichtung einer C3-Professur am Lehrstuhl für Psychiatrie & Psychotherapie: Prof. Dr. Göran Hajak.

2001               
Honorarprofessur am Lehrstuhl für Psychiatrie & Psychotherapie für Prof. Dr. Clemens Cording, stellvertretender Ärztlicher Direktor des Bezirksklinikums Regensburg.

2002
Regionalisierung | Dezentralisierung
Gründung einer Tagesklinik Cham als Außenstelle der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie & Psychotherapie der UR am Bezirksklinikum Regensburg.

Berufungsverfahren für C3-Professur Forensische Psychiatrie & Psychotherapie: Prof. Dr. Michael Osterheider.

2006
Gründung "Medizinische Einrichtungen des Bezirks Oberpfalz GmbH" - kurz: medbo - mit Sitz in Regensburg.

Der Bezirk Oberpfalz integriert seine drei medizinischen Eigenbetriebe "Bezirkskrankenhaus | Bezirksklinikum" sowie die Pflegeheime der Standorte Regensburg, Wöllershof und Parsberg in die neue GmbH. Die Sondereinrichtungen des Maßregelvollzugs in Regensburg und Parsberg sowie die Berufsfachschule für Krankenpflege Regensburg verbleiben unter der direkten Trägerschaft des Bezirks Oberpfalz, werden aber von der medbo operativ betrieben. Auch die Dienstherrschaft für die Beamten in den Gesundheitsbetrieben bleibt beim Bezirk.

Quellen

  • Jahresberichte des Bezirksklinikums Regensburg
  • Cording, C., Rappl, I., Zant, J.: Museumsführer des Bezirksklinikums Regensburg. Regensburg 1997
  • Cording, Clemens: „Die alten Gebäude mit einem neuen Geist erfüllen...“, Zur Geschichte des Bezirksklinikums Regensburg. In: 1000 Jahre Kultur in Karthaus-Prüll, Geschichte und Forschung vor den Toren Regensburgs. Hrsg. vom Bezirk Oberpfalz, Regensburg 1997
  • Cording, Clemens: Die Regensburger Heil- und Pflegeanstalt Karthaus-Prüll im „Dritten Reich“. Eine Studie zur Geschichte der Psychiatrie im Nationalsozialismus. Deutscher Wissenschafts-Verlag, Würzburg 2000
  • Cording, Clemens: 150 Jahre Bezirksklinikum Regensburg, ein Überblick. Vortrag gehalten am 25.3.2002 im Alumneum des Evangelischen Bildungswerks Regensburg anlässlich der Ausstellungseröffnung „Wege zur Humanität“ des Verbands der Bayerischen Bezirke. Unpubliziertes Computermanuskript.