Jeder Mensch soll sich bei uns sicher fühlen: Alle Patientinnen und Patienten unser Kliniken und Zentren, alle Bewohnerinnen und Bewohner unserer Pflegeheime, alle Angehörigen und Besucher:innen. Und nicht zuletzt: die medboianer selbst. Jeder Mensch hat ein Recht auf Schutz und Hilfe, wenn ihm Gewalt droht oder angetan wird. Dazu haben wir einen Plan!
Respekt
Der Kern dieses Plans ist: Respekt! Wenn wir uns gegenseitig respektieren, unsere persönlichen Grenzen - die eigenen wie die der anderen - kennen und achten, dann können wir uns auch trauen, für unsere Rechte einzustehen. Dann sind wir bereit, Verantwortung füreinander zu übernehmen. Dann stehen wir füreinander ein, schützen den Schwächeren. Dann schauen wir hin und nicht weg, wenn wir Zeugen von Gewalt werden.
Sich sicher Fühlen und tatsächlich sicher Sein sind die zwei wesentlichen Anforderungen an unser medbo Gewaltschutzkonzept GKS. Dabei wissen wir, dass es 100 % Sicherheit nicht gibt. Denn wo viele Menschen zusammenkommen, gibt es immer auch Reibungen und Spannungen.
Dennoch sind der Dreh- und Angelpunkt unseres GKS die Menschen selbst. Sie sind es, die für mehr Sicherheit für sich und andere eintreten können, die handeln können, wenn es ein anderer nicht kann. Unser medbo Gewaltschutzkonzept fokussiert daher vor allem auf zwei Ansätze:
Prävention & Handlungsfähigkeit
Wir machen unsere Mitarbeitenden fit, um mit schwierigen Situationen professionell umgehen zu können. Sowohl in ihrer Fürsorgeaufgabe für die ihnen anvertrauten Patienten und Bewohner, aber auch als Angestellte und Führungskräfte am Arbeitsplatz medbo. Egal ob im eigenen oder im Interesse eines anderen.
Wir bieten Menschen, die Hinweise auf unangemessenes oder gar repressives Verhalten geben wollen, vertrauenswürdige und kompetente Ansprechpartner:innen sowie Meldewege, die kurz und niedrigschwellig sind. Und diskret. Nicht zuletzt: Wir helfen schnell und entschlossen.
Ihre medbo
Wir unterscheiden sieben Formen der Gewalt. Viele werden Ihnen durchaus bekannt vorkommen, egal ob als Privatperson, als Patient/Bewohner oder als Arbeitnehmer. Manche Formen sind sehr spezifisch. Aber jede nehmen wir uneingeschränkt ernst!
Wichtig ist uns: Es kommt nicht darauf an, dass Sie Ihr Erleben einer konkreten Gewaltform zuordnen können müssen. Wir wollen Ihnen hier zeigen, welche Verhaltensweisen alles andere als eine Lappalie und deswegen für die medbo nicht tolerabel sind.
Unser wichtigstes Ziel: Sie zu schützen und Sie aus der gewalttätigen Situation herauszuholen.
Beispiele: Ich werde angegriffen. Dazu gehört durchaus: Angespuckt, (absichtlich) gerempelt oder geschubst werden. Man wirft mit Dingen nach mir. Man beschädigt mein Eigentum, zerkratzt etwa mein Auto oder beschmutzt meine persönlichen Sachen.
Beispiele: Ich werde angeschrien, beleidigt, angelogen oder gemobbt. Man grenzt mich aus, setzt mich unter Druck oder nimmt mich nicht ernst. Man droht mir und würdigt mich herab, sowohl unter vier Augen als auch vor anderen.
Beispiele: Ich werde gegen meinen Willen berührt, geküsst, angefasst oder aufgefordert, das zu tun. Ich bekomme anzügliche Nachrichten, Sprüche, Bilder oder Filme. Ich werde angestarrt, mir wird nachgepfiffen oder jemand filmt mich. Jemand verfolgt mich und stellt mir nach. Ich werde gezwungen, anderen beim Sex zuzusehen.
Beispiele: Ich werde wegen meiner Herkunft, meiner Religion, meiner Hautfarbe, meines Alters, meines Geschlechts oder meiner sexuellen Orientierung anders behandelt.
Beispiele: Ich bekomme wichtige Informationen nicht. Wichtige Arbeitsmittel werden mir vorenthalten. Meine Rechte, Regeln oder Abläufe - egal ob im Rahmen meines Aufenthalts als Patient oder ob als Mitarbeiter der medbo - werden mir nicht erklärt. Bei Veränderungen werde ich nicht gefragt, ob ich einverstanden bin, und ich werde gegen meinen Willen versetzt/verlegt. Ich werde ohne Begründung kritisiert, meine Nachfragen werden ignoriert. Ich werde anders behandelt als die anderen: ich bekomme keine Zigarettenpause wie die anderen Patienten, bei der Dienstplanung werde ich nicht gehört. Wir sind viel zu wenig Leute für viel zu viele Aufgaben.
Beispiele: Ich bekomme Verbote oder Strafen ohne guten Grund. Mir wird nicht geholfen, obwohl ich um Hilfe gebeten habe.
Beispiele: Ich kenne meinen Behandlungsplan nicht oder darf bei der Erstellung des Plans nicht mitreden. Meine Gefühle werden durch Behandlungspersonal manipuliert. Meinem Wunsch, den Therapeuten zu wechseln, wird nicht entsprochen. Ich bin abhängig von meinem Therapeuten/meiner Therapeutin. Mein Therapeut nutzt seine Rolle aus.
Gewaltprävention in der medbo gehört zum Pflichtkatalog des Fort- und Weiterbildungsprogramms an unserem Institut für Bildung und Personalentwicklung (IBP). Alle Berufe, die rund um das Patientenbett stattfinden, werden regelmäßig geschult.
Die medbo monitored das Thema Gewalt kontinuierlich
Wenn Sie als Patient:in oder Bewohner:in sich selbst mit Gewalt gegen Sie konfrontiert sehen, raten wir Ihnen:
innerhalb der medbo:
außerhalb der medbo:
Wenn Sie als Mitarbeiter:in sich selbst mit Gewalt gegen Sie konfrontiert sehen, raten wir Ihnen:
innerhalb der medbo:
außerhalb der medbo:
Das medbo Gewaltschutzkonzept komplett zum Lesen oder Downloaden.