Im Auftrag des Freistaats

Parsberg liegt im Landkreis Neumarkt i.d.Opf. und somit im Westen den Bezirks Oberpfalz. Hier befindet sich der dritte große Standort der medbo, das Kommunalunternehmen medbo stellt sich hier entsprechend mit einer eigenen Dienststelle auf.

Die Versorgungsaufgaben, die die medbo in Parsberg seit etwa Mitte der 1960er Jahre wahrnimmt, sind seit jeher besonders: Sie basieren auf staatlichen Aufträgen.

Parsberg I: Lungen- und Bronchialheilkunde

Die Klinik für Lungen- und Bronchialheilkunde stellte deutschlandweit jahrzehntelang eine Besonderheit dar, da hier Patient:innen aufgenommen und behandelt wurden, die an einer offenen Tuberkulose (TBC) erkrankt waren, eine Behandlung aber verweigerten und deshalb abgesondert werden mussten. Die Unterbringung uneinsichtiger Tuberkulose-Kranker ist in Deutschland im § 30 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) geregelt und wesentlich in der Zuständigkeit des Staates. Dieser übertrug diese Aufgabe am 1. Januar 1965 an den Bezirk Oberpfalz, woraufhin in Parsberg eine TBC-Klinik eingerichtet wurde, die schließlich 30 Betten umfasste.

2022 wurde die medbo Fachklinik am Standort Parsberg geschlossen. Die entsprechende Versorgungsaufgabe ging auf die Lungenfachklinik Kutzenberg am Bezirklinikum Obermain (Bezirk Oberfranken) über.

Parsberg II: Klinik für junge Drogenabhängige

Die Klinik für junge Drogenabhängige wurde als bayerisches Modellprojekt im Februar 1980 eröffnet. Sie war ein Behandlungszentrum für suchtkranke Jugendliche und Heranwachsende, die auf Grundlage von § 64 Strafgesetzbuch (StGB) im Maßregelvollzug untergebracht werden mussten. Die Klinik verfügte über 58 Betten, verteilt auf eine Aufnahme- und drei weitere Abteilungen, und versorgte Patient:innen aus dem gesamten bayerischen Raum. 

Die Klinik ging mittlerweile in die medbo Klinik für Forensische Psychiatrie & Psychotherapie Regensburg | Parsberg über und wird als Aufgabengebiet in den Zentren für Forensische Therapie Psychischer Erkrankungen beziehungsweise Entlassvorbereitung & Forensische Ambulanzen abgedeckt.

Parsberg III: Maßregelvollzug 

Der Grundstein für die dritte Klinik, die Klinik für Forensische Psychiatrie & Psychotherapie, wurde im Oktober 2005 gelegt. Die Einweihung der Einrichtung erfolgte im Oktober 2006.

2007 konnten zwei forensische Stationen aus Regensburg nach Parsberg verlegt werden.

Die Klinik mit über 56 Betten konzentrierte sich lange Zeit ausschließlich auf Suchtpatienten, meist im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, die sich nach § 64 StGB im Maßregelvollzug befinden.

Sie wird heute als ein mit der entsprechenden Regensburger Einrichtung integriertes Zentrum im Rahmen der medbo Klinik für Forensische Psychiatrie & Psychotherapie Regensburg | Parsberg geführt.

Psychiatrisches Pflegeheim

Bis 2018 wurde in Parsberg ebenfalls ein spezielles Pflegeheim geführt. Das Mitte der 1990er Jahre gegründete Haus mit 23 Plätzen versorgte ausschließlich erwachsene Männer mit schweren chronischen psychischen Erkrankungen.

Die Einrichtung befindet sich heute am medbo Standort Wöllershof.

Psychiatrische Institutsambulanz (PIA)

Im April 2017 eröffnete die medbo mit der PIA Parsberg einen weiteren erwachsenenpsychiatrischen Außenstandort des Bezirksklinikums Regensburg, um dem steigenden Bedarf an medizinischer Versorgung der Oberpfälzer Bevölkerung weiter wohnortnah zu entsprechen.

Die Einrichtung ist vor Ort in den Räumlichkeiten des ehemaligen Krankenhauses Parsberg untergebracht.