Kunst entsteht überall. Aber Kunst mit Anspruch braucht seelische Tiefe. Eine Tiefe, die auf Lebenserfahrung fußt. Und gerade schwere Krisen und psychische Erschütterungen sind eine sehr intensive Lebenserfahrung.
Wir - das Team der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) am medbo Bezirksklinikum Regensburg - schaffen mit unserer Galerie PIArt einen analogen und gleichzeitig virtuellen Raum für in diesem Sinn besondere Kunst. Einer Kunst des Lebens und manchmal auch Überlebens.
Bei uns zeigen Künstler:innen der Öffentlichkeit Werke, die einen persönlichen und/oder professionellen Bezug zu Krisen und seelischen Extremerfahrungen haben.
Denn Kunst ist eine Sprache, die auch dann noch greift, wenn Worte alleine nicht mehr ausreichen.
Die Exponate in unserer Galerie verbinden deshalb nicht nur handwerklichen und künstlerischen Anspruch – sie berühren und ermöglichen intensiven Austausch zwischen denen, die sie erschaffen haben, und denen, die sie betrachten.
Organisatorisch unterstützt wird die PIArt-Galerie von den Kunstsachverständigen des Bezirks Oberpfalz und dem Regensburger Verein Irren ist menschlich e.V.
Die PIArt-Galerie befindet sich in den Räumlichkeiten der Psychiatrischen Institutsambulanz des Bezirksklinikums Regensburg in HAUS 12. Öffnungszeiten werden auf deren Homepage aktuell gehalten. Hinweise zur Anfahrt zum und zur Lage der Gebäude am Bezirksklinikum finden Sie auf unseren Standortseiten Regensburg.
Im Frühjahr 2025 entwickelten die Kunstkuratorin des Bezirks Oberpfalz, Ursula Wohlfeld, und Barbara Bayer, Kunsttherapeutin am medbo Bezirksklinikum Regensburg, eine Idee: Warum nicht Werke von Menschen ausstellen, die (möglicherweise nicht nur, aber vor allem) eines verbindet - die medbo. Patient:innen der medbo Einrichtungen, Angehörige und selbst Besucher waren eingeladen, sich zu beteiligen. Vor allem aber auch die medboianer selbst - und die Mitarbeiter des Bezirks Oberpfalz. Ein bislang in der medbo einzigartiges Projekt war geboren.
Das Kernthema sollte “Frieden” sein. “Frieden als Ausdruck eines inneren Gleichgewichts etwa. Oder als Sehnsuchtspunkt einer Seele in Aufruhr. Friede als äußeres, als soziales Thema, das das Individuum erschüttert und damit existentiell wird, wenn er fehlt. Im Kleinen wie im Großen”, so Bayer.
“Die PIArt-Galerie spezialisiert sich auf Werke von Künstlerinnen und Künstlern mit einem Bezug zu seelischen Krisen. Damit sind nicht nur Menschen mit eigenen psychischen Erkrankungen gemeint, sondern auch Menschen, die mit Betroffenen leben, sie gut kennen, die sie versorgen, sie therapieren, pflegen und so weiter.”, erklärt PIArt-Kuratorin Ursula Wohlfeld.
Barbara Bayer überzeugte ihre kunst- und ergotherapeutischen Kollegen an allen medbo Standorten in der Oberpfalz, sich mit ihren jeweiligen Patiententeams am Projekt zu beteiligen. Und Bayer startete einen Aufruf an die medbo Mitarbeitenden aller Standorte und Einrichtungen, Werke zum Thema bei ihr einzureichen.
Sie organisierte insgesamt drei Workshop-Abende, an denen sich Interessenten zusammenfinden konnten, um gemeinsam kreativ zu werden.
Die Zahl der eingereichten Werke war überwältigend. Die PIArt-Galerie zeigt nun mehr als 60 ganz individuelle Stücke, die in unterschiedlichsten Techniken entstanden.
PIArt präsentiert die Bilder ohne Zuordnung von Namen, Titeln, Standorten oder Status der Kunstschaffenden: Das Kollektiv heißt damit “medbo ANONYMOUS”. Niemand weiß, ob das Werkstück von jemandem stammt, der psychisch erkrankt ist, oder jemandem, der in der medbo arbeitet, oder einem Angehörigen zuzuordnen ist. ANONYMOUS kennt kein Alter, kein Geschlecht, keine Herkunft. Und keinen Gesundheitszustand.
Die Ausstellung wird am 18. September 2025 um 18:00 Uhr in den Räumen der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) am Bezirksklinikum Regensburg mit einer für alle Interessierten frei zugänglichen Vernissage eröffnet. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
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